St. Mariä Himmelfahrt, Landau
Zur Geschichte von Stadt und Stadtpfarrkirche
Die Bergstadt Landau an der Isar wurde 1224 von Herzog Ludwig dem Kelheimer gegründet. Bereits viel älter ist die Besiedelung in diesem Gebiet, sodass bereits im 8. Jahrhundert Bonifatius im Auftrag Roms die Bistumsgrenzen festlegte. Zur damaligen Zeit wurde vermutlich die Ortschaft Frammering zur Urpfarrei für diesen Landstrich im Bistum Passau erhoben.
Für die Kirche St. Michael in Unterframmering gibt es keinerlei Gründungsdaten, aber das Patrozinium zum Hl. Michael lässt auf eine Gründung im Spätmittelalter deuten.
1196 wird ein „Henricus decanus de Vrimaringen“ in einer ersten Urkunde erwähnt. 1224 schreibt der Abt von Niederaltheim Hermann: „Oppidum in Landaw construitur a Ludowico duce Bawarie“ (Die Stadt Landau wird von Herzog Ludwig gegründet.) Das bedeutet, die Stadt Landau ist total neu als geschlossene Stadtbefestigung gegründet und erbaut worden.
1249 und 1251 wird in mehreren Quellen ein Dekan von Landau namens Gozwin erwähnt, spätestens ab 1262 trat Frammering endgültig seine Aufgaben und Pflichten als Pfarrsitz nach Landau ab.
Es ist anzunehmen, dass in dieser Zeit auch ein Gotteshaus gebaut wurde. Anhaltspunkte liefert der untere romanische Teil des Turmes sowie das steinerne Taufbecken und die Allerseelenkapelle, die damals als eine Vorhalle verwendet wurde.
Eine Umgestaltung zur Gotik ist im 15. Jahrhundert zwar nicht belegt, doch verschiedene Ausstattungsgegenstände weisen darauf hin. So sind in der heutigen Josefikapelle im Südwesten der Kirche zwei große Altarblätter eines Hochaltares erhalten. Dessen drei Schreinfiguren Maria, Barbara und Katharina stehen heute auf den südlichen Säulen des Kirchenschiffs.
1713 kam es zum Neubau der jetzigen Stadtpfarrkirche St. Maria. Durch ein Erbe des adeligen Fräuleins Maria Theresia von Puchleithen kam die Pfarrei zu einem hohen Geldsegen. Pfarrer zur damaligen Zeit war Philipp Jakob Rappoltsperger. Er konnte mit Dominicus Magzin einen erfahrenen Maurermeister und mit Wolfgang Heringer einen Zimmerermeister gewinnen, die den riesigen Rohbau noch im selben Jahr der Pest vervollständigten. In den folgenden Jahren wurde die Inneneinrichtung des Kirchengebäudes mit den acht Seitenaltären hergestellt, ehe die Kirche im Oktober 1726 zusammen mit der Steinfelskirche geweiht wurde.
1743 erlitt die Kirche schweren Schaden im Österreichischen Erbfolgekrieg, der 56m hohe Glockenturm brannte aus, die sieben Glocken schmolzen, flossen ins Langhaus der Kirche und das Dach erlitt erhebliche Schäden. Der Schaden war immens, doch die Landauer Bevölkerung baute ihre Kirche wieder auf und kümmerten sich liebevoll um sie.
Im Ersten Weltkrieg blieb die Kirche kriegsbedingt verschont. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche am Turm mit 13 Treffern. Ein Treffer im Langhaus explodierte genau im Gewölbe des Schutzengelaltares, dessen Antependium zerstört wird. Hierfür malte die Landauer Künstlerin Rose von Ranson ein neues zum Andenken an Stadtpfarrer Huber, der im Konzentrationslager Dachau zu Tode kam.
1948 bekam die Stadtpfarrkirche vier neue Glocken. So besitzt die Pfarrkirche heute fünf Glocken: die Pfarrglocke St. Maria (2170kg), Kaiserin (1390kg), St. Sebastian (610kg), St. Michael (435kg) und St. Xaverius (260kg). Nur die „Kaiserin“ stammt aus dem Jahr 1799 und hat ihren Namen von Georg und Theresia Kaiser, den beiden Stiftern dieser Glocke. Zur Ehre der Stifter läutet die Glocke an den Namenstagen der beiden heute noch 15 Minuten um 12 Uhr.
In den 1970er Jahren entwickelte sich im Stadtteil links der Isar eine eigene Pfarrgemeinde. Am 30. April 1974 wurde die vorausgegangene Kuratie zur Pfarrei St. Johannes Ev. erhoben. 2004 sollte sie nach zwei eigenständigen Pfarrherren als vierte Pfarrei in den Pfarrverband Landau eingegliedert werden.
1976 wird der provisorische Volksaltar in drei Teile zerlegt und in die Filialkirche St. Michael (Unterframmering), St. Petrus (Oberframmering) und St. Alban (Wolfsdorf) gebracht. Bischof zum 30. April 1974 wurde der Stadtteil links der Isar von der Pfarrei St. Maria abgetrennt. Antonius weiht am 24. Oktober 1976 den neuen Volksaltar aus Salzburger Marmor. Er wiegt drei Tonnen und enthält Reliquien der Heiligen Maximus, Theodorus, Innozenzius und Viktorinus.
2003 weiht der damalige Generalvikar Dr. Otto Mochti den zum Volksaltar passenden neuen Ambo. Im Laufe der Jahre wurden kleinere und größere Umbaumaßnahmen vollzogen. Die Allerseelenkapelle wurde als Ort des Gebetes rundum erneuert, die darüberliegende Josefikapelle bekam als neue Taufkapelle eine besondere Würdigung. Der Taufstein fand dort einen ehrwürdigen Platz.
Die Pfarrei St. Maria hat heute 4318 Seelen. Sie sind verteilt auf die Ortsteile Stadt Landau rechts der Isar, sowie Unter- und Oberframmering, Thalham, Rappach, Winklhof, Möding, Wolfsdorf, Fichtheim und Schreieröd.
Auf dem Pfarrgebiet stehen folgende Kirche und Kapellen:
- Stadtpfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt
- Steinfelskirche Mariä Heimsuchung
- Friedhofskirche Heilig Kreuz
- Spitalkirche zum Heiligen Geist
- Kapelle im Donau-Isar-Klinikum
- Kapelle im Bürgerspital Hl. Geist
- Josefkapelle am Bockerlbahnradweg
- Filialkirche St. Michael in Unterframmering
- Filialkirche St. Petrus und Paulus in Oberframmering
- Filialkirche St. Alban in Wolfsdorf
- Sowie viele weitere Kapellen und Gedenksteine, die sich im privaten Besitz befinden