Am 04. Juli 2021 feierten die Gläubigen der Bergstadt den Renovierungsabschluss und die Wiedereröffnung der Steinfelskirche mit einem Festgottesdienst. Zahlreiche Ehrengäste hatten sich zu diesem festlichen Ereignis eingefunden. Stadtpfarrer August Lindmeier freute sich über die Abgeordnete des Landtags Dr. Petra Loibl, den Diözesanarchitekten Thomas Rösch, die Bürgermeister und Altbürgermeister der Stadt Landau, die Stadträte, den Verwaltungsleiter Tobias Denz, die Kirchenpfleger und Pfarrgemeinderatsvorsitzenden der Pfarreien des Pfarrverbands sowie über die Familie des Architekturbüros Pfleger. Musikalisch gestaltet wurde der Festgottesdienst von den Bläsern der Stadtkapelle Landau mit feierlichen Marienliedern.
Nach dreieinhalb Jahren Bau- und Renovierungszeit, in der viel geschaffen und mit rund 362.000 Euro auch viel Geld investiert wurde, erstrahlt die Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung nun wieder in mängelfreiem Bauzustand und lädt die Gläubigen zu Gebet und gottesdienstlichen Feiern ein. Nachdem sich trotz der vorangegangenen Renovierung im Jahr 1999 bereits rund 20 Jahre später Rissbildungen im Gemäuer des Gotteshauses gezeigt hatten, wurde im Jahr 2018 zunächst das Fundament der Kirche tiefer gelegt und stabilisiert. Es folgten sodann umfangreiche Außen- und Innenrenovierungen des Kirchengebäudes mit Dachreinigungs- und Laubschutzmaßnahmen, sowie eine komplette Erneuerung der Dachdeckung des Sakristeianbaus. Dem schlossen sich Putzsanierungen der Außen- und Innenwände des Gebäudes an sowie verschiedene Kirchenmaler- und Schreinerarbeiten, begleitet von Reparatur- und Reinigungsarbeiten der Kirchenorgel.
Der Kirchenpfleger Jürgen Stadler gab einen kurzen Rückblick über die durchgeführten Maßnahmen und informierte, dass sich die Diözese Passau bei den Kosten der Renovierung mit dem Förderanteil von 65% beteiligt hatte und somit die Pfarrkirchenstiftung in Eigenleistung einen 35% Anteil in Höhe von 127.000 Euro tragen musste. Der Kirchenpfleger bedankte sich in diesem Zusammenhang besonders beim Diözesanarchitekten des Baureferats der Diözese Passau Thomas Rösch für die Unterstützung der Baumaßnahmen, bei den Architektenbüros Pfleger und Asael für die konstruktive Mitwirkung bei der Renovierung, bei den pfarrintern begleitenden Personen und Institutionen, die zum Gelingen des Sanierungsprojekts beigetragen hatten sowie bei den am Bau beteiligten Handwerksfirmen für die qualitätsvollen und zuverlässigen Leistungen. Besonders freute sich der Kirchenpfleger auch über die finanzielle Zuwendung des Landes Bayern und der Stadt Landau bei den Baumaßnahmen.
„Dabei ist das Sanierungsprojekt noch nicht ganz abgeschlossen“, gab Jürgen Stadler bekannt, fehlt doch noch die barocke Marienfigur, die normalerweise in der Außennische des ehemaligen Hauptportals der Kirche steht. Auf Grund von Witterungseinflüssen war diese in angegriffenen Zustand und bedurfte einer Restaurierung, die mittlerweile abgeschlossen ist. Die restaurierte Originalfigur soll jedoch einen Platz im Sakralraum finden, während die Portalnische mit einer witterungsbeständigen Replik ausgestattet werden soll. Diese werde in moderner Technik des 3D Druckverfahrens hergestellt. Der Kirchenpfleger freute sich über den gelungenen Abschluss der Renovierungsarbeiten und erinnerte daran, dass sich im Laufe der Geschichte der Steinfelskirche stets viele gläubige Menschen seit Beginn des Wallfahrtsgeschehens bis in unsere Tage immer wieder an die Gottesmutter gewandt haben, um von ihr Hilfe zu erbitten, Zuflucht zu finden oder um Dank zu sagen. „So ist die Steinfelskirche im Glauben und in den Herzen der Menschen der Stadt und ihres Umlands seit jeher tief verwurzelt. Mit dem Abschluss der Sanierungsarbeiten erstrahlt sie nun innen und außen wieder im neuen Glanz und leuchtet als Kleinod barocker sakraler Baukunst in das dritte Jahrtausend hinein“, so Jürgen Stadler abschließend.
Als prägendes Gebäude für Landau und die ganze Region bezeichnete Stadtpfarrer August Lindmeier die Steinfelskirche in seiner Predigt und nannte sie ein außergewöhnliches Baudenkmal mit geschichtsträchtiger Vergangenheit, das nun im neuen Glanz erstrahle. „Das Patrozinium der Wallfahrtskirche „Maria Steinfels“ erinnert an den Besuch Marias bei ihrer Base Elisabeth. Maria erkennt, dass Gott an ihr große Dinge tut, obwohl sie selbst klein und gering ist. Als Schöpfer und Allmächtiger kann er aus dem, was nichts ist, etwas Kostbares bewirken. Sie erkennt, dass allein Gott den Wert der Dinge in dieser Welt bestimmen kann“, stellte Stadtpfarrer Lindmeier fest. Er betonte, dass schon die ersten Christen davon überzeugt waren, dass sich Maria auf wahrhaft mütterliche Weise um ihre Kinder kümmere. Auch heute brauchen wir eine Hoffnung, die uns mit Blick auf die großen Dinge und unsere tiefen Sehnsüchte Mut macht. „Wir brauchen Maria als Zeichen und Werkzeug dieser Hoffnung“, so Stadtpfarrer Lindmeier. Er freute sich in diesem Sinne besonders, hier in Landau mit der Steinfelskirche eine ganz besondere Wallfahrtsstätte zu haben, an der schon Generationen von Menschen Hilfe und Schutz auf die Fürsprache der Gottesmutter Maria erbeten und auch erhalten haben. „Möge das Gnadenbild unserer Steinfelskirche stets viele Beter anziehen, um Maria zu ehren und von hier mit neuem Vertrauen gestärkt in den Alltag zurückzugehen“, lautete die abschließende Botschaft des Stadtpfarrers.
Auch Stadtpfarrer Lindmeier dankte abschließend allen, die zum Gelingen der durchgeführten Renovierungsarbeiten beigetragen hatten und allen, die den festlichen Gottesdienst organisiert und vorbereitet hatten, dabei besonders dem Mesner Alois Streifeneder. Sein Dank galt auch den Mitgliedern des Müttervereins für den geschmackvollen Blumenschmuck am Altar und den Fahnenabordnungen der Reservisten- und Marinekameradschaft. „Wir sind froh und dankbar, dass diese wunderbare Wallfahrtsstätte nun wieder in neuem Glanz erstrahlt, denn wir brauchen Maria als ein Zeichen und Werkzeug für unser Leben“, so der Stadtpfarrer.